Wenn der Nacken schmerzt!

Verspannungen kann man wahrlich als eine Geisel der heutigen Zeit bezeichnen.

 

Oftmals schränken sie uns sehr, manchmal sogar extrem stark in unserer Beweglichkeit und somit in unserem Alltag und (Wohl-) Befinden ein.

 

Im nachstehenden Blog findest du die häufigsten Ursachen für Verspannungen, welche Muskeln oft betroffen sind und was du selbst mit Aufmerksamkeit und drei einfachen Übungen gegen Schmerzen im Bereich der Halswirbelsäule tun kannst. 

 

Mach es einfach!

Selbsthilfe bei Nackenschmerzen

Claudia ist 35. 

 

Sie ist als Geschäftsfrau sehr erfolgreich, hat mittlerweile eine kleine Familie, die ihr Ein und Alles ist, schaut  ernährungstechnisch - wenn es sich ergibt - auf ihren Körper, macht ab und zu mal Bewegung und freut sich des Lebens. Die Anstrengungen, die sie tagtäglich in Kauf nimmt, sind eine Selbstverständlichkeit für sie. Sie macht sie gerne. 

 

Es ist Anfang Mai 2019, ein typischer Montag Morgen:

 

Seit der Früh spürt sie, wie sich ihre Nackenmuskulatur immer mehr verhärtet. Sie greift sich auf der Fahrt ins Büro oftmals an ihren Nacken, um die Muskulatur mit sanften Bewegungen etwas aufzulockern. Das Notfall-Programm, das Claudia kennt und welches auch schon öfters gut funktioniert hat. Jetzt will das nicht mehr so recht gelingen.

 

Vormittags, mitten in einer Diskussion mit einem neuen Kunden und einigen Kollegen, passiert es dann. Einfach so.

 

Claudia will ihren Kopf dem Sitznachbar auf der rechten Seite zuwenden. Aber der Körper streikt. Besser gesagt: die Nackenmuskulatur. 

 

Nichts geht mehr. Um ihren Sitznachbarn anschauen zu können, muss sie den Oberkörper mit drehen. Das fällt natürlich den anderen Gesprächsteilnehmern auf. 

 

Sie unterbricht die Antwort, die sie gerade geben wollte und verharrt in der Position, in der sie gerade ist. Eine Hand am Nacken, der Körper steif und verkrampft. Den Kopf eingezogen, weil alles weh tut. Ihr oberer Rücken und ihr Nacken sind total verspannt. Und sie ist fast bewegungsunfähig.

Ihr Körper drückt die Stopptaste!

 

Hand aufs Herz: wie oft merkt man selbst, dass der Nacken annähernd im Minutentakt härter und fester wird … und man nichts dagegen macht, weil man „keine Zeit hat“ oder das Signal des Körpers einfach übergeht.

 

Die Antwort wird wohl irgendwo zwischen „oftmals“ und „ständig“ liegen. 

 

Der Körper, dieses Wunderwerk der Natur, sendet Signale an uns, die wir häufig übersehen oder einfach ignorieren. Nur: irgendwann reicht es auch ihm und er streikt. Das sieht dann so aus, wie es Claudia erlebt hat.

 

Verspannungen  sind so etwas wie das Amen im Gebet. Sie kommen unweigerlich. Oder fast unweigerlich, wenn man seinen eigenen Körper entsprechend (also schlecht und respektlos) behandelt.  

„Wer jetzt keine Zeit für seine Gesundheit hat, wird später viel Zeit für seine Krankheiten brauchen“

Und da kann man nur sagen:

Sebastian Kneipp bringt es auf den Punkt.

 

"Wer jetzt keine Zeit für seine Gesundheit hat, wird später viel Zeit für seine Krankheiten brauchen".

 

Ja, das ist ein Satz, den man schon unzählige Male gelesen und gehört hat. Aber Hand aufs Herz: reagierst du entsprechend, wenn du schon ein Signal von Körper, Geist und Seele bekommst?

 

Genau jetzt ist der geeignete Zeitpunkt, damit anzufangen!

Was sind eigentlich Verspannungen?

Wenn man in Wikipedia nach den Suchbegriff „Verspannung“ sucht, findet man diese Antwort. Und sie bringt es schon ziemlich auf den Punkt. In diesem kurzen Zitat wird aber leider nicht berücksichtigt, dass auch psychischer Stress körperliche Auswirkungen und somit Schmerzen und Verspannungen (vor allem im oberen Rücken und Nackenbereich) erzeugen kann.

Welche Muskeln sind an Nackenschmerzen beteiligt?

Die Wirbelsäule selbst besteht aus mehreren Abschnitten:

 

  • Halswirbelsäule 
  • Brustwirbelsäule
  • Lendenwirbelsäule
  • Kreuzbein
  • Steißbein 

 

Der Kopf wird von der Halswirbelsäule getragen. Die Muskeln der Wirbelsäule sind links, rechts und über den Wirbelkörpern positioniert und haben folgende Aufgaben:

  • Stabilisierung
  • Bewegung
  • Haltung

 

Wenden wir uns der Halswirbelsäule zu.

 

Die Muskeln in diesem Bereich sind maßgeblich an der Bewegung, die in diesem Bereich durchgeführt werden, beteiligt

(Drehung, Streckung, Beugung, Neigung des Kopfes).

 

Wie entstehen Verspannungen?

Der menschliche Körper ist ein Wunderwerk. Doch wenn man ihn zu lange und zu intensiv durch falsche Belastung und Verhalten „quält", dann gibt er uns ein Zeichen, dass da etwas nicht so richtig läuft. 

 

Das sind dann die Schmerzen, die wir spüren. Eigentlich ein tolles Instrument des Körpers, dass er uns hinweist, den Umgang mit diesem Wunderwerk zu überdenken.

 

Zum einen ist es mal natürlich die falsche bzw. zu wenig Bewegung. Der Körper ist für Bewegung ausgerichtet und nicht dafür gemacht, dass wir stundenlang bewegungslos sitzen. Du denkst, dass das übertrieben ist? Wer sitzt schon stundenlang? Und das über Jahre?

 

Dann lass deinen gestrigen Tag einmal Revue passieren. Frühstück - sitzend, Fahrt zur Arbeit (UBahn, Öffis, Auto) - sitzend, Büro, Arbeit usw. - sitzend (vorwiegend), Mittagspause - sitzend - abends endlich ausruhen - sitzend, fernsehen - sitzend.Und dann gehen wir endlich schlafen ….

Übungen gegen Nackenschmerzen und was du selbst machen kannst.

Das Geheim ist: mach' etwas für deinen Körper, und zwar Bewegung und Entspannung. Und mach' es regelmäßig. Wenn du dich daran hältst, dann hast du schon sehr sehr viel Gutes für dich gemacht. Dein Körper wird es dir danken!

#1: achtsamkeit für die Körperhaltung

Das ist ein extrem wichtiger Punkt. Unser Körper schickt und sowieso ständig Signale, wenn etwas gut oder schlecht läuft.

Hör doch auf deinen Körper. Wenn du schon Schmerzen hast, dann reagiere entsprechend richtig!

 

Stell dich mal vor den Spiegel (am besten nackt) und betrachte dich. Lass mal die Schultern

(+ Kiefer!) bewusst locker. Schau jetzt mal auf den Höhenstand deiner Schultern. Ist eine von den beiden höher? Steht eine mehr vor? 

 

Und natürlich ohne einem Rucksack auf dem Rücken ;) 

 

Halte den Kopf gerade. Das machst du schon und deine Kopfhaltung ist trotzdem schief oder es zieht auf der einen oder anderen Seite?

 

Schau dir mal deine Hüfte an. Siehst du, dass sie schief steht? Oder ist das eher gut ausgeglichen?

 

Was ist mit deinen Knien? Stehen sie zu nah beieinander (X-Beine) oder aus der Fall-Linie etwas zu weit auseinander? (O-Beine).

 

Wenn du selbst schon mit freiem Auge siehst, dass bei deinem Körper etwas aus dem Lot ist, dann kannst du entsprechend reagieren und etwas tun.

#2: Regelmäßig Bewegung und Kräftigungsübungen

Bewegung und Kräftigungsübungen sind quasi ein Heilmittel. Man kann fast alle wichtigen Bewegungen/Kräftigungsübungen auch ohne zusätzliche Hilfsmittel machen. Meist genügt das eigene Körpergewicht. Aber es gibt eine Regel, die unbedingt eingehalten werden sollte: Regelmäßigkeit. 

 

Es hat nicht viel Sinn, eine Woche lang wie ein Besessener jeden Tag den Körper bis an die Grenze zu führen, um dann monatelang nichts mehr zu machen.

#3: entspannung

Das klingt sehr einfach. Ist es auch, wenn man seine passenden Entspannungstechniken gefunden hat und man weiß, was einem gut tut. 

 

Es ist wichtig, dass du etwas findest, das du gerne machst. Sonst machst du es nur ein paar wenige Male und dann nicht mehr. Vielleicht ist es spazieren gehen, sich mit Freunden treffen, QiGong, Progressive Muskelentspannung, Cranio Sacral Behandlungen. Es gibt viele Möglichkeiten, auf seine (passende) Weise zu entspannen. Aber auch hier gilt: regelmäßig.

 

Manche stöhnen jetzt vielleicht auf und sagen: OMG, regelmäßig geht nicht viel bei mir. Ich hab so viel zu tun.

 

Naja, auch „gut“. Kleines Geheimnis: du hast nur einen Körper (!) und wenn so, wie es dir heute geht bzw. es dir in Zukunft gehen wird, ist das Resultat deines bisherigen Lebens!

 

Also worauf wartest du? Such dir keine Ausrede! Such einen für dich passenden Weg! Und schau, dass du nicht mit 70 Jahren unter dem Kirschenbaum sitzt und dir denkst: „Hätte ich nur mehr auf meinen Körper geschaut“. Dann wird es wohl zu spät sein!

 

Jetzt hat du die Zeit und die Möglichkeit. Nimm sie dir! Ein Auto kannst du austauschen und neu kaufen. Deinen Körper nicht!

Hier siehst du ein kurzes Video einer Cranio Sacral Behandlung, die ich durchgeführt habe.

 

Die Klientin liegt bekleidet am Behandlungsbett und ich arbeite ausschließlich mit meinen Händen an ihrem Schäden (durch das eigene Gewicht des Kopfes der Klientin und einer speziellen Technik, die ich durchführe, wird sanfter Druck auf die Region der Schädelrückseite ausgeübt. Das Gewebe kann dadurch "loslassen" und die Verspannungen werden beseitigt.

Ein wirkungsvoller Tipp fürs Unterbewusstsein, wie du deinen Nacken entspannen kannst!

Du hast ziemlich sicher ein Handy.

 

Jedes Mal, wenn es läutet oder du eine WhatsApp bekommst:

Zuerst die Schultern und das Kiefer locker lassen! DANN erst abheben bzw. Nachricht lesen.

 

Mach das so oft, bis es in deinem Unterbewusstsein verankert ist. Das ist ein sehr wirkungsvoller Tipp, wie du die Achtsamkeit auf deinen Körper lenken und gleich gut reagieren kannst!

 

Was machst du eigentlich so für deinen Körper? Und wie oft pro Woche? Schreib mir deine Antwort. Ich freu mich darauf!

 

Herzlich

Dein Robert 

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